Du hast ein Video fertiggestellt und möchtest es spontan noch heute hochladen und veröffentlichen, doch die YouTube Video Verarbeitung dauert ewig? Mittlerweile ist es bereits 22:00 Uhr und du überlegst, den Release auf morgen zu verschieben.
Auch ich habe bereits diese Erfahrung gemacht! Die schlechte Nachricht ist: Jetzt ist es zu spät, um etwas daran zu ändern. Die gute Nachricht ist jedoch, dass du in Zukunft mögliche Probleme dieser Art umgehen kannst.
Die Infos aus diesem Artikel findest du nochmal zusammengefasst in meinem YouTube-Video:
Gründe, weshalb YouTube dein Video ewig verarbeitet
“Die Verarbeitung des Videos dauert länger als erwartet. Bitte warten.”
- Warteschlange! Es kann sein, dass viele Videos zur gleichen Zeit hochgeladen werden, was dazu führt, dass dein Video länger in der Warteschlange für die Verarbeitung steckt.
- Serverauslastung! Die YouTube Video Verarbeitung dauert ewig, wenn viele Nutzer zur gleichen Zeit Videos hochladen. Das kann dazu führen, dass die YouTube-Server überlastet sind und die Verarbeitungszeit für dein Video länger dauert.
- Überprüfung auf Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen! Wenn YouTube dein Video auf Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen überprüft, kann dies ebenfalls zu einer längeren Verarbeitungszeit führen.
- Große Datei! Besonders wenn du lange Videos in 4K produzierst, wirst du einige Zeit für die Verarbeitung einplanen müssen.
- Datei kaputt! Manchmal hat man vielleicht auch eine kaputte Datei nach dem Export erhalten. Man schaut ja nicht immer nochmal rein, ob das Video richtig exportiert wurde, bevor man es hochlädt. Wenn dein Video ewig verarbeitet oder andere Probleme macht, solltest du das mal abchecken.
Bis auf die letzte Möglichkeit, kannst du da aber sowieso nichts beschleunigen oder dran ändern, also schauen wir uns mal an, was du tatsächlich ändern kannst.
Was du dagegen tun kannst
Meiner Erfahrung nach kommt es bei der Verarbeitung fast ausschließlich, bzw. meistens auf die Dateigröße an, bzw. ist sie das einzige was man aktiv beeinflussen kann. In meinen 3 Jahren als Head Of Postproduction im YouTube-Bereich, gab auch immer wieder Situationen, wo ich mir nicht erklären konnte, weshalb ein Video jetzt so lange verarbeitet.
Darauf solltest du achten:
- Dateigröße! Wenn du zum Beispiel ein 1,5-stündiges Video in 4K hochlädst, kann die Datei schnell eine Größe von 20 GB erreichen. In diesem Fall wird es definitiv einige Zeit dauern, bis YouTube das Video in 4K verarbeitet hat und bereitstellen kann.
- Dateiformat! Es ist wichtig zu beachten, dass YouTube bestimmte technische Spezifikationen für Videos vorschreibt, damit sie ordnungsgemäß auf der Plattform wiedergegeben werden können. Eine vollständige Liste findest du hier.
- Exporteinstellungen! Dieser Punkt ist extrem wichtig und beeinflusst auch die Dateigröße deines finalen Videos und somit auch wie lange YouTube es verarbeitet.
Das sagt Google selbst:
Plane diese Zeit also ein, wenn du Videos in dieser Größe produzierst und du willst, dass die Auflösung bei Release auch wirklich verfügbar ist!

Weitere Tipps, die dir dabei helfen deinen YouTube Kanal erfolgreich aufzubauen, findest du auf meinem Blog.
Die beste Exporteinstellung
Angenommen du produzierst deine Videos in 4K und schneidest mit Premiere Pro, dann solltest du deine Sequenz auch schon im richtigen Format anlegen – also in 4K. Schneide dein Video ganz normal wie gewohnt und exportiere es wenn du fertig bist mit folgenden Settings:

Wenn du deine Export-Settings auf “Match Source – Adaptive Low Bitrate” einstellst, wird Premiere Pro dein exportiertes Video mit deiner “Source matchen”. Das bedeutet, dass dein Video in derselben Auflösung exportiert wird wie deine Sequenz. Daher solltest du direkt das richtige Format wählen.
Außerdem bedeutet “Adaptive Low Bitrate”, dass dein Video mit einer vergleichsweise niedrigen Bitrate ausgegeben wird. Die Bitrate ist quasi die Qualität der Auflösung (4K) und beeinflusst die Qualität deines fertigen Videos.
Es ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen MP3- und WAV-Format bei Musik. Je stärker du etwas komprimierst, desto eher wird es negativ auffallen. Gleichzeitig wird die Datei am Ende aber kleiner und platzsparender.
Du musst für dich ausprobieren, wie niedrig die Bitrate sein kann, ohne dass die Qualität des Videos zu stark beeinträchtigt wird. In meiner Zeit als Head Of Postproduction bei einer großen Produktionsfirma aus Köln, wurden die meisten Videos mit dieser Export-Einstellung ausgespielt und in 90% der Fälle war die Qualität absolut top.
Ich habe die Videos hin und wieder auf einem 55-Zoll-Fernseher angeschaut und selbst dort fiel mir nichts von einer geringen Bitrate auf. Und da die meisten Menschen YouTube Video auf ihrem Smartphone schauen, ist das ohnehin kein Problem.
Um ein qualitativ hochwertiges Video zu erhalten, benötigst du außerdem die richtige Kamera… oder? In meinem Artikel “Smartphone oder Kamera für YouTube-Videos? Die Vor- und Nachteile!” erkläre ich dir, wann du mit Smartphone und wann mit Kamera produzieren solltest.

Im direkten Vergleich zu “Adaptive High Bitrate” kann einem allerdings schon etwas auffallen, jedoch nicht unbedingt nach dem Hochladen, sondern eher beim Abspielen der exportierten Datei. Das liegt daran, dass YouTube die Videos noch einmal selbst verarbeitet und kodiert.
Es kann aber auch vorkommen, dass es zu einem komischen Pixel-Brei für 1-2 Sekunden kommt, meist an Stellen, an denen viel Bewegung im Video ist. Solche Artefakte können sich in die exportierte Datei bei niedriger Bitrate einschleichen, daher ist es wichtig die Export-Einstellungen sorgfältig zu wählen und das Ergebnis genau zu überprüfen.
Am besten schaust du das Video auf verschiedenen Geräten mit unterschiedlicher Auflösung und Größe an, um sicherzustellen, dass die Qualität deinen Anforderungen entspricht.
Wenn deine Videos jedoch nur etwa 10 Minuten dauern, empfehle ich dir, lieber mit “Adaptive Medium Bitrate” auszuspielen. Premiere zeigt dir auch an, wie groß die ausgespielte Datei ungefähr sein wird.
Die Wahl der Export-Einstellungen hängt jedoch auch von anderen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Auflösung und der Bildwiederholrate deines Videos. Es kann also vorkommen, dass du auch mit anderen Einstellungen gute Ergebnisse erzielst.
Hier gelangst du zu meinem Artikel, in dem ich dir zeige, wie du in drei Schritten deutlich bessere YouTube-Videos erstellen kannst.
Fazit – YouTube Video Verarbeitung dauert ewig
Wenn deine Videos zu lange zum Verarbeiten benötigen, solltest du das Problem bereits im Vorfeld beheben, indem du deine Videos in einer geringeren Dateigröße exportierst. Denn je größer und länger die Dateien sind, desto länger benötigt YouTube für die Verarbeitung. Ein weiterer Faktor, der die Verarbeitungszeit beeinflussen kann, ist das aktuelle Upload-Volumen auf YouTube.
Wenn viele Nutzer gleichzeitig große Dateien hochladen, kann es zu Verzögerungen kommen. Daher solltest du versuchen, zu Stoßzeiten das Hochladen deiner Videos zu vermeiden. Wenn du dein Video dennoch zu einem bestimmten Zeitpunkt veröffentlichen möchtest, solltest du es rechtzeitig hochladen, damit YouTube genügend Zeit hat, um es zu verarbeiten.
Im Falle weiterer Fragen oder falls der Artikel dir geholfen hat, wäre es toll, wenn du deine Meinung mit einer Bewertung und einem Kommentar unter dem Artikel teilen würdest.
Weitere Tipps, die dir dabei helfen deinen YouTube Kanal erfolgreich zu betreiben, findest du auf meinem Blog.
Hallo.
Also bei mir waren es die Untertitel.
Viele Grüße aus Tokio
Tessa