Was ist die beste 4K Kamera für YouTube? Diese Frage hat sich, glaube ich, schon jeder gestellt, der mit YouTube anfangen oder sich verbessern möchte. Um sie für sich selbst genau beantworten zu können, müsste man wirklich sehr viele Kameras ausprobieren.
Doch da das in der Regel nicht möglich ist, werde ich heute über meine Erfahrungen mit der relativ neuen Canon EOS R8* sprechen. Eine Kamera, die ich seit knapp einem Jahr nutze und die, wie ich finde, für viele YouTuber ein guter Kauf sein kann.
1. Meine Anwendungsbereiche
Ich habe mir 2012 meine erste Spiegelreflexkamera gekauft, die Canon EOS 600D. Bereits damals war mein Plan, damit vorrangig YouTube-Videos zu produzieren und darüber hinaus in meiner Freizeit auch noch coole Fotos von meinem Hund oder anderen Dingen schießen zu können.
Seitdem haben sich meine Anwendungsbereiche eigentlich kaum geändert: Videos drehen und Fotos schießen! Allerdings haben sich meine Anforderungen über die Jahre verändert.
Also, was erwarte ich von einer Kamera?
- guter Autofokus
- gute Bedienung
- 4K Aufnahme
- Akkulaufzeit
- Videoqualität
- Gute und günstige Objektive
- möglichst kompakt und leicht
- nicht zu teuer
Meine EOS 600D von 2012 hatte zum Beispiel weder 4K noch einen Video-Autofokus an Bord. Das heißt, wenn man sich selbst filmte, musste man immer vorher versuchen, irgendwie scharf zu stellen. Das war wirklich irgendwann nicht mehr tragbar!
Also bin ich 2019 endlich auch auf eine neue Kamera umgestiegen: Die Canon EOS M50! Diese Kamera war für eine Wechselobjektivkamera extrem klein und kompakt. Sie hatte außerdem den Autofokus, den ich mir gewünscht hatte, und konnte eingeschränkt in 4K filmen.
Das hat mir 4 Jahre lang gereicht, bis ich endlich auf eine vollständig 4K-fähige Kamera umsteigen wollte, die außerdem einen Vollformatsensor an Bord hat, damit ich endlich einen möglichst professionellen Look erzielen kann.
Ich war gerade in der Entscheidungsfindung, als die Gerüchte lauter wurden über die neue Canon EOS R8, die allem Anschein nach genau die Kamera werden könnte, die ich brauche.
Und so war es dann auch! Deshalb schauen wir uns die Canon EOS R8 nun genauer an und beantworten die Frage, ob sie vielleicht die beste 4K Kamera für YouTube ist.
2. Warum die Canon EOS R8?
Die Entscheidung für die Canon EOS R8
Ich habe ja schon geschrieben, dass ich bereits seit 2012 im Canon-System unterwegs bin und ich habe mich auch von Anfang an dort sehr wohl gefühlt. Die Kamera samt Menüführung war extrem leicht zu verstehen und auch die EOS 600D hat echt tolle Fotos gemacht und mich im Bereich YouTube-Videos damals deutlich weitergebracht.
Da ich also am eigenen Leib erfahren habe, wie intuitiv, zuverlässig und qualitativ hochwertig die Kamera war, kam mir über die Jahre eigentlich auch gar nicht in den Sinn, das System hin zu einem anderen Hersteller zu wechseln. Ich war immer zufrieden – im Rahmen der Funktionen der jeweiligen Kamera.
Wenn man jetzt noch keine Kamera hatte, sieht diese Entscheidung natürlich wieder anders aus, denn es gibt viele Kameras von diversen Herstellern am Markt, die allesamt viele tolle Funktionen und Qualitäten mitbringen.
Wenn du noch mehr über Kameras lernen willst, empfehle ich dir meinen Artikel “Die beste Kamera für YouTube in 2023? Alles, was du wissen musst! Der ultimative Kamera-Guide!“.
Obwohl ich seit über 10 Jahren im Canon-Kosmos unterwegs bin, habe auch ich vor diesem Kauf lange überlegt, ob ich bei Canon bleibe. Denn ein solcher Kauf will gut überlegt sein.
Die Canon EOS R8 hat sowieso ein anderes Objektivbajonett als meine vorherige Canon, von daher war es kein Argument zu sagen “Wenn ich bei Canon bleibe, kann ich diese Objektive weiter verwenden”. Klar, es gibt immer irgendwelche Adapter, aber das wollte ich mir ersparen.
Ich bin also alle üblichen Verdächtigen durchgegangen, von Sony über Panasonic, Nikon und Fujifilm, und habe überall einen Grund gefunden, weshalb ich doch bei Canon bleibe. Hier war ich allerdings vielleicht nicht ganz objektiv, da ich mit meinen Canon-Kameras immer sehr zufrieden war.
Allerdings sind die Sony-Kameras im gleichen Kostenbereich bereits einige Jahre älter und haben eine sehr komplizierte Menüführung. Mit Panasonic hatte ich bisher so gar keine Berührungspunkte, Nikon ist praktisch der direkte Gegenspieler von Canon, und Fujifilm baut keine Vollformatkameras.
Außerdem war die Canon EOS R8 brandneu und hatte viele Funktionen, die zuvor nur ihren teureren Brüdern vorbehalten waren.
Meine Erwartungen an die Canon EOS R8
Letztlich entschied ich mich für die R8, weil ich eine Vollformatkamera wollte, die ohne Einschränkungen in 4K aufnehmen kann und dabei eine tolle Qualität hat. Die Canon EOS R8 hat einen hervorragenden Sensor und auch die erhältlichen Objektive – auch die erschwinglicheren – liefern eine tolle Qualität.
Der Autofokus war außerdem ein Kaufgrund, da ich gerne meinen Hund fotografiere und die Kamera eine geniale, automatische Motiverkennung an Bord hat.
Die Abstriche, die ich in Kauf nehmen musste, waren: ein recht kleiner Akku, der beim Filmen in 4K nur knapp über eine Stunde durchhält. Allerdings – und da sind wir beim zweiten Minuspunkt – überhitzt die Kamera sowieso nach einer guten Stunde Video in 4K.
Zum Zeitpunkt des Kaufs habe ich sowieso selten länger als eine Stunde am Stück gefilmt, und außerdem haben auch die preislich vergleichbaren Konkurrenzprodukte das gleiche Problem und sind teilweise eben in anderen Funktionen schlechter und älter. Es kann nicht schaden, sich einen zweiten Akku zu besorgen.
Wer stationär filmt, kann aber auch während des Drehs ein USB-C-Kabel anschließen und so die Kamera währenddessen laden. Um keine Überhitzungsprobleme bei 4K-Aufnahmen zu haben, muss man sowieso bei jedem Hersteller zu den deutlich teureren Modellen greifen.
Ich nutze die EOS R8 jetzt seit einem Jahr und bin sehr zufrieden mit den entstandenen Videos und Fotos. Einen kleinen, schwarzen, flinken Hund zu fotografieren kann allerdings immer noch sehr schwierig sein. Hier spielen bei der Fokussierung auch die Motoren der Objektive eine Rolle.
3. Vielseitigkeit in der Praxis
Die meiste Zeit habe ich die Kamera auf einem Stativ genutzt, um mich selbst zu filmen. Der Autofokus funktioniert super und stellt auf das Auge scharf, weshalb man auch scharf aussieht, wenn man mit einer sehr offenen Blende filmt. Da kann die Nasenspitze unscharf und das Auge scharf sein – beeindruckend!
Gerade wenn man sich viel selbst filmt, ist es schön, wenn man sich auf den Autofokus seiner Kamera verlassen kann, denn man kann nicht permanent kontrollieren, ob man scharf ist. Da ist die EOS R8 schon nah dran, die beste 4K Kamera für YouTube zu sein – definitiv.
Durch den Vollformat-Sensor wird viel Licht eingefangen und ein schöner Look erzielt mit einem weichen, unscharfen Hintergrund. Das lässt die Aufnahme gleich professioneller aussehen und wirken. Dieser Look war einer der Hauptgründe für mich, auf Vollformat zu wechseln.
Wie bei den beiden Beispiel-Fotos zu erkennen ist, ist die Hintergrundunschärfe mit der Canon EOS R8 deutlich stärker, was für einen noch professionelleren Look sorgt. Da ich die Größe der Fotos für diesen Blog-Artikel reduzieren musste, sieht man den Unterschied nicht so stark, doch ihr findet alle Fotos noch einmal in voller Auflösung unter diesem Dropbox-Link.
Mit meiner Canon EOS M50 von 2018 war es teilweise wirklich schwierig, meinen schwarzen, flinken Hund schön einzufangen, da der Autofokus nicht so ganz mitgespielt hat. Mit der Canon EOS R8 ist es sogar mit offener Blende gut machbar, ein schön scharfes Foto in Bewegung hinzubekommen.
Der Autofokus verfolgt sein Objekt und es gibt sogar einen Tieraugen-Autofokus.
4. Handling und Benutzerfreundlichkeit
Ich habe ja bereits geschrieben, dass ich Canon seit 2012 nutze, weil ich immer sehr zufrieden damit war. Und das liegt natürlich zum einen an den tollen Aufnahmen, die ich damit immer bekommen habe, aber zum anderen auch an der einfachen Handhabung.
Wenn man sich grundlegend auskennt mit Blende, Belichtungszeit und ISO, wird man keine Probleme haben, die Canon EOS R8 zu bedienen. Alles ist sehr intuitiv und mit Touchscreen einzustellen. Auch die Menüführung ist einfach nachzuvollziehen, und man findet recht schnell, was man sucht.
Die Größe war für mich ebenfalls ein Kaufgrund, da ich eine Vollformatkamera wollte, die kein Monstrum ist. Denn wenn man irgendwo hingeht, überlegt man sich zweimal, ob man eine große, schwere Kamera mitnimmt. Die EOS R8 ist sehr handlich und leicht, und mit dem richtigen Objektiv bekommt man eine recht kompakte Vollformatkamera!
Mit Akku und Speicherkarte wiegt sie nur ca. 461 g, was wirklich super ist. Es kommt also nur noch auf das Objektiv an, das ihr auswählt. Die Abmessungen der R8 belaufen sich auf ca. 132,5 x 86,1 x 70,0 mm (B x H x T).
Meine erste Kamera, die 600D, hatte folgende Maße: ca. 133,1 × 99,5 × 79,7 mm und wog 570 g (nur Gehäuse).
Meine bisher kleinste Kamera, die M50, war 116,3 x 88,1 x 58,7 mm groß und wog 390 g (inklusive Akku und Speicherkarte).
Die Canon EOS R8 bewegt sich etwa unter den Maßen meiner ersten EOS 600D. Auf dem zweiten Bild dieses Artikels findest du ja ein Foto der M50 und der 600D nebeneinander. Größentechnisch ist die EOS R8 also dazwischen.
Das Canon RF 28mm F2.8 STM*, das Canon Objektiv RF 16mm F2.8 STM* oder das Canon RF 50mm F1.8 STM* machen deine Canon EOS R8* zu einem kompakten Begleiter.
5. Bild- und Videoqualität in der Praxis
Mal abgesehen von “beste 4K Kamera für YouTube”: Wie bereits erwähnt liefert die Canon EOS R8 exzellente Ergebnisse Fotos und Videos, deswegen liefere ich euch jetzt mal einige weitere Ergebnisse.
Die EOS R8 bietet die Möglichkeit, hochwertige 4K-Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde durch Oversampling der 6K-Sensordaten aufzunehmen. Durch dieses Oversampling wird eine bessere Qualität der 4K-Videos erzielt im Vergleich zu solchen, die direkt in 4K aufgenommen wurden.
Es gibt selten auch Situationen, gerade mit meinem Hund in Action, in denen man kein scharfes Foto bekommt, aber das ist recht selten, wenn man die Kamera auf die Situation richtig eingestellt hat. Ich wollte meist gerne mit recht offener Blende fotografieren, was bei so schnellen Motiven natürlich schwierig sein kann.
6. Autofokus für dynamische Aufnahmen
Die Canon EOS R8 verfügt über den Canon Dual Pixel CMOS AF II Autofokus mit Deep-Learning-KI, der die Motiverkennung und -verfolgung spielend einfach macht. Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen behält sie den Fokus bei und erkennt eine Vielzahl von Motiven automatisch, von Tieren bis hin zu Fahrzeugen.
Es gibt seltene Situationen, gerade mit meinem Hund in Action, in denen man ein unscharfes Foto bekommt, aber das ist recht selten, wenn man die Kamera auf die Situation richtig eingestellt hat. Ich wollte meist gerne mit recht offener Blende fotografieren, was bei so schnellen Motiven natürlich schwierig sein kann.
Dass Straßenfotografie bei Tag ohne Probleme funktioniert, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Aber auch abends macht die Kamera wegen ihres Vollformat Sensors großartige Fotos. Wenn man dann noch ein Objektiv mit großer Blende kauft, fängt die Canon EOS R8 richtig viel Licht ein und liefert tolle Ergebnisse.
Beim Filmen macht die Kamera auch eine gute Figur – besonders vom Stativ. Aus der Hand gefilmt muss man sich im Klaren sein, dass die Kamera keine Sensor-Stabilisierung hat – lediglich eine recht brauchbare digitale Stabilisierung.
Im Idealfall achtet man bei einige Objektiven darauf, dass diese eine Bildstabilisierung an Board haben. Erkennen könnt ihr das an einem “IS” im Namen des Objektivs.
Ich nutze hauptsächlich das Canon RF-35mm F1.8 Macro IS STM*. Das Objektiv ist wirklich hervorragend, liefert eine tolle Qualität, eine hohe Lichtstärke und ist gerade weitwinklig genug, um mich vom Stativ aus selbst filmen zu können.
7. Langzeiterfahrung und Zuverlässigkeit
Ist die Canon EOS R8 denn nun die beste 4K Kamera für YouTube? Es kommt darauf an, was man damit vorhat. Ich nutze die Canon EOS R8 jetzt seit ungefähr einem Jahr und stoße bei meiner Nutzung lediglich auf ca. 2 Schwachstellen: Die Akkulaufzeit und das Überhitzen nach ca. einer Stunde 4K-Aufnahme.
Die Akkulaufzeit ist nicht so wild, denn wenn ich ein Video drehe und ich merke, dass ich nur noch 2 von 3 Balken Akku habe, schließe ich einfach direkt das USB-C-Ladekabel an und fertig. Doch eine längere Akkulaufzeit bringt mir natürlich wenig, wenn die Kamera trotzdem nach einer Stunde ausfällt.
Ich muss aber sagen, bisher konnte ich immer alles zu Ende filmen. Die Kamera zeigt auch in einem Stufenwarnsystem an, wie warm das Gerät bereits ist. Man sieht also bei ausgeklapptem Display, wie der Wärmezustand der Kamera ist, während man aufnimmt.
Wer also eine Kamera braucht, um wirklich weit über 60-70 Minuten in 4K zu filmen, der muss wirklich überlegen, ob die Kamera für ihn passt.
Wer auch mal eine Denkpause einbaut oder sowieso meist nicht länger dreht, der wird hier eine tolle Kamera erhalten.
8. Das Fazit – Die beste 4K Kamera für YouTube?
Ob die Canon EOS R8 die beste 4K Kamera für YouTube ist, hängt davon ab, wofür man sie nutzen möchte. Die Kamera ist auf jeden Fall ein toller Deal, da sie gerade mal ca. ein Jahr alt ist, viele tolle Funktionen mitbringt und dabei noch erschwinglich ist, für das, was man hier bekommt.
Um die beste 4K Kamera für YouTube zu finden, muss man wissen, was einem wichtig ist. Der durchschnittliche YouTuber möchte nicht 4000 € für eine Kamera ausgeben, da es für viele auch ein Hobby darstellt. Daher ist für mich die Bezahlbarkeit für die meisten Menschen ein sehr wichtiger Punkt in meiner Bewertung.
Was du neben einer guten Kamera noch an Equipment für YouTube brauchst, findest du in meinen Empfehlungen.
Dann ist wichtig, dass die Kamera bei ihren 4K-Aufnahmen keinen Crop hat, wie das leider immer noch viele haben. Das heißt, auf dem Papier kann die Kamera zwar 4K liefern, bietet dabei aber nur einen eingeschränkten Bildbereich, der aufgenommen wird.
Für mich persönlich ist die Canon EOS R8 die beste 4K Kamera für YouTube, da sie alle meine Wünsche erfüllt hat: Exzellenter Autofokus, gestochen scharfe 4K-Aufnahme und Fotos, Preis nicht zu hoch und Objektive sind bezahlbar.
Die einzigen Nachteile sehe ich bei der Akkulaufzeit, der Überhitzungsthematik und eventuell beim nicht stabilisierten Sensor. Mit all diesen komme ich persönlich gut klar, weshalb die Canon für mich die beste 4K Kamera für YouTube ist.
Ob sie für dich auch die beste 4K Kamera für YouTube ist, musst du für dich selbst entscheiden, aber ich hoffe, mein Artikel hat dir auf dem Weg der Entscheidung geholfen.
Falls du noch weitere Fragen hast oder der Artikel dir geholfen hat, wäre es sehr nett, wenn du eine Bewertung abgeben könntest und einen Kommentar unter dem Beitrag hinterlassen würdest.
0 Kommentare