Wie beginnst du ein Video? Einfach die Kamera aufbauen und los geht’s? Besser nicht! Ich möchte dir heute einige Tipps geben, die ich am Anfang meiner YouTube-Laufbahn im Jahr 2011 extrem gut hätte gebrauchen können.
Um bessere YouTube Videos zu produzieren, musst du zuerst das Thema deines Kanals klar definieren und für dein Video recherchieren. Du solltest außerdem ein ausführliches Videoskript schreiben, das möglichst viele Informationen zum Inhalt und Aufbau deines Videos enthält. Eine gute Umsetzung und Erzählweise deiner Themen sind weitere Schlüssel zum Erfolg auf YouTube.
Wenn du diese Dinge beachtest und gut umsetzt, wirst du bessere YouTube-Videos produzieren, die deine Inhalte für dein Publikum zugänglicher machen, deine Klicks erhöhen und deine Glaubwürdigkeit stärken.
Aber das umreißt es nur grob. Lass uns tiefer in die Thematik eintauchen!
Schritt 1: Recherchiere!
Du hast ein Thema, über das du in deinem Video sprechen möchtest, und bist schon ganz enthusiastisch? Das ist toll, aber spare dir diese Energie noch etwas auf. Denn bevor du mit der Videoaufnahme loslegst, hast du noch einiges zu tun.
Fange damit an, zu dem Thema zu recherchieren, auch wenn du dich schon scheinbar perfekt auskennst. Schau nach, was es zu dem Thema für aktuelle Videos, Blog-Artikel oder sonst Wissenswertes gibt.
Denn auch wenn du dich schon gut auskennst und du deinem Publikum deine eigene Meinung und dein persönliches Wissen mitteilen möchtest, kann es nicht schaden, zu schauen, was es zu dem Thema aktuell so gibt.
Möglicherweise erlangst du noch wichtige Informationen, die dein Wissen um wichtige und spannende Punkte ergänzen. Vielleicht gibt es auch gerade aktuell einen Teilbereich dieses Themas, der irgendwie in aller Munde ist oder aktuell stärker diskutiert wird.
Eventuell gibt es eine Überlappung mit einem gesellschaftlichen Diskurs oder Ähnlichem. Das kann dir beim Skripten deines Videos helfen, und du kannst etwas davon in deinem Video erwähnen, um möglichst aktuell zu sein.
Es kann auch von Vorteil sein, wenn du an ein erfolgreiches Video eines anderen YouTubers anknüpfen kannst. Gibt es bereits ein ähnliches Video zu dem, was du machen möchtest?
Versuche es ähnlich zu konzipieren – angefangen bei Titel und Aufbau bis hin zum Thumbnail – und erweitere es um einige eigene Aspekte. Schließlich wirst du vermutlich nicht genau dasselbe zu sagen haben wie der andere YouTuber.
Um bessere YouTube Videos zu erzielen, solltest du dennoch dein eigenes Ding machen und dein persönliches Wissen, deine Erfahrungen, deine Meinung und vor allem deinen eigenen Charakter einbringen.
Mit etwas Glück wird dein Video neben dem anderen Video auf YouTube vorgeschlagen, da der Algorithmus es als ähnliches Video einstuft.
Schritt 2: Das Videoskript
Du hast nun dein Thema recherchiert und solltest als nächstes anfangen, es niederzuschreiben. Du kannst es erstmal als Stichpunkte formulieren oder, falls es dir hilft, als ganze Sätze.
Aber gestalte die Sätze möglichst einfach, damit du sie später – falls du es brauchst – besser ablesen kannst. Auch in Hinblick auf dein Publikum macht es Sinn, nicht unnötig kompliziert zu formulieren, damit man deinem Video leicht folgen kann.
Das hilft zum einen, dich schon einmal auf das Thema einzustimmen, und zum anderen, dass du später nichts Wichtiges im Video vergisst zu erwähnen. Wenn du später vor der Kamera sprichst, hilft es außerdem total, wenn du die Sätze vorher schon einmal in deinem Kopf gehört hast.
Auch bei Content, der kein oder wenig Gesprochenes beinhaltet, macht es trotzdem Sinn, sich vorher zu überlegen, was man alles zeigen und filmen möchte, um später ein abwechslungsreiches und interessantes Video zu haben.
Doch was gehört nun alles in so ein Videoskript, um bessere YouTube Videos zu erzielen und wie schreibt man eines?
Gliederung
Halte zunächst in einer Gliederung alle Informationen, die du einbauen willst, in einem Roh-Skript fest. Die Gliederung durch Oberpunkte hilft dir, dass du die Informationen nicht kreuz und quer aufschreibst und thematisch hin und her springst.
Überleg dir, wie du dein Video gliedern willst, um die Informationen für deine Zuschauer möglichst leicht verständlich zu machen. Am besten leitest du mit mehreren Gliederungspunkten durch dein Video und hältst dies auch genau so in deinem Skript fest. Ich geb dir ein Beispiel.
Wenn du ein Video über einen Kameratest machen willst, könnte dein Roh-Skript wie folgt aussehen:
Beispiel Videoskript “Kameratest”
Einleitung
- Begrüßung
- Sagen, um welche Kamera es geht
- Wie lange hast du die Kamera bereits in Gebrauch
- Welche Kamera filmt dich gerade?
Hauptteil
Design/Verarbeitung
- Metall/Plastik Gehäuse
- gut verarbeitet
- der eine Knopf ist schwer zu erreichen
Anschlüsse/Allg. Infos
- HDMI
- Mini-Klinke
- USB
- Akkulaufzeit
Bildqualität
- 30 Megapixel
- etc.
Bildstabilisator
- Optischer Sensorstabilisator
- funktioniert gut; Beispiel zeigen
Videofunktionen
- 4K 60fps
- Sensor-Crop
- Aufnahmelimit
Beispielfootage
- Autofokus testen
- verschiedene Aufnahmen machen
Fazit
- Gute Kamera
- Pro/Contra
- für wen geeignet?
Zu jedem dieser Oberpunkte gibt es natürlich noch deutlich mehr Punkte und Infos, die im Video erwähnt werden können, aber das war ja nur ein Beispiel. Halte alle Informationen in deinem Roh-Skript fest, die du in deinem Video unterbringen möchtest und versuche es schlau zu gliedern.
Die Gliederung sollte so strukturiert sein, dass die interessantesten Dinge möglichst weit am Anfang des Videos kommen, sofern das möglich ist. Du willst schließlich eine möglichst hohe Watchtime mit deinen Videos erzielen.
Du kannst auch visuelle Dinge im Skript verwenden, wie Bilder, Grafiken oder Diagramme, die du später im Schnitt in dein Video einbauen kannst. Das sorgt für bessere YouTube Videos und macht Themen besser greifbar. Wenn du Ideen dafür hast, notiere sie an der passenden Stelle.
Skript ausfeilen
Mit dem Roh-Skript kannst du bereits dein Video drehen, wenn du soweit alles festgehalten hast, allerdings kannst du dein Skript auch weiter ausformulieren und dir zu den einzelnen Stichpunkten in einfach Sätzen schreiben, was du dazu genau sagen willst.
Halte alle möglichen Ideen fest, die das Video spannender und unterhaltsamer machen, wie Locationwechsel, B-Roll-Szenen, die z.B. die Kamera im Einsatz zeigen, halte Witze fest, die du an passenden Stellen einbauen kannst oder Dinge die für den Schnitt des Videos relevant sind. Hier ein Beispiel:
———
„Der Bildstabilisator funktioniert wirklich extrem gut! Man kann wirklich doll wackeln und trotzdem hält die Kamera es ziemlich still.
[Beispielvideo zeigen] [Witz einbauen; Mich zeigen, wie ich mit der Kamera auf und ab hüpfe – Schnitt zur Perspektive aus der Kamera; die Kameraszene kommt aber vom Stativ, so dass sie absolut ruhig ist; ein paar Mal hin und her schneiden, von mir, wie ich hüpfe und wieder zurück zur ruhigen Kamera; Dann ein Beep-Störbild und ich löse den Witz auf; Perspektive nah an mein Gesicht wenn ich sage:…]
Okay, Spaß beiseite, so gut ist er dann auch wieder nicht, aber schon trotzdem sehr gut. Hier nun ein echtes Video des Stabilisators.
[Gleiche Machart, man sieht wie ich die Kamera bewege – Schnitt zum aufgenommenen Video]“
———
Je mehr Ideen du deinem Skript hinzufügst, desto abwechslungsreicher und unterhaltsamer wird dein Video für deine Zuschauer und dein Video erwacht vor deinem inneren Auge immer mehr zum Leben!
Ob und wie viel Humor du reinbringen willst, musst du natürlich abhängig machen von deinem Inhalt und ob es zu dir passt.
Halte in deinem Skript alle Infos fest bezüglich Inhalt, Humor, Ausschmückung jeglicher Art, Locationwechsel sowie Infos für den Schnitt.
Du kannst auch Running-Gags, also wiederkehrende Witze oder Memes etablieren, die zu dem Oberthema deines Kanals passen und daher in verschiedenen Videos auftauchen können. Das alles wird dafür sorgen, dass du bessere YouTube Videos erhältst!
Das kann auch für eine bessere Bindung zu deiner Community sorgen, denn Menschen mögen wiederkehrende Dinge, auf die sie sich einstellen können.
Schritt 3: Die Umsetzung
Nach der Recherche und dem Schreiben deines Videoskripts folgt nun der dritte und letzte Schritt, um bessere YouTube Videos zu erzielen: Die Umsetzung!
Versuch das Thema deines Videos so spannend wie möglich aufzubereiten. Man kann natürlich auch mal ein Video machen, wo man recht straight in die Kamera spricht und das Thema durchkaut, aber probier ruhig mal andere Dinge aus.
Zusätzlich zu deiner normalen Drehlocation in deinem Studio bzw. bei dir Zuhause könntest du für gewisse Szenen mal rausgehen und ein paar Infos im Bewegungs- und Vlogging-Stil in die Kamera sprechen.
Oder du stellst draußen deine Kamera mit Stativ an verschiedenen Orten auf und hältst in deinem Skript fest, an welcher Stelle du welche Info bzw. welche Sätze in die Kamera sagst. Das schafft Abwechslung und sorgt für eine bessere Aufmerksamkeitsspanne bei deinen Zuschauern.
Du kannst Themen grundsätzlich auf mehrere Arten behandeln, abhängig vom Thema deines Videos. Es gibt z.B. die Möglichkeit eines „How-to“-Tutorials, wo du beispielhaft erklärst, wie etwas funktioniert, oder du verpackst deine Infos in eine Challenge.
Bist du zum Beispiel Bodybuilder, könntest du ein Video machen, in dem du versuchst, einen Weltrekord in irgendeiner Disziplin zu schlagen. Es ist natürlich unrealistisch, dass das klappt (oder auch nicht?), aber du kannst in deinem Video, um diese Herausforderung herum, deine Infos platzieren.
Wenn dein Thema ist, dass du Tipps zum Kreuzheben geben willst, dann könntest du das Video “Ich will den Weltrekord knacken!” nennen und auf dein Thumbnail schreiben “Weltrekord im Kreuzheben”.
Du sagst dann zu Beginn des Videos, was du vorhast und dass du dich jetzt darauf vorbereitest. In dieser Phase kannst du all die Tipps unterbringen, die du deiner Community mitgeben wolltest.
Ob du es dann am Ende schaffst, ist egal, denn du hast durch gutes Storytelling alle deine Infos weitergegeben, ohne dass du langweilig nur in die Kamera geredet hast.
Um bessere YouTube Videos zu erhalten, sei außerdem möglichst authentisch in deinen Videos. Wenn du einen Dialekt hast, den man auch noch hört, wenn du dich anstrengst, Hochdeutsch zu sprechen, dann bleib vielleicht lieber beim Dialekt. Das verleiht Charakter.
Für die richtige Umsetzung deiner Videos brauchst du natürlich auch das richtige Equipment. Was du alles benötigst, zeige ich in diesem Artikel.
Tipps zum besseren Sprechen vor der Kamera
Wer bessere YouTube Videos produzieren möchte, der muss auch lernen wie man gut vor der Kamera spricht und performt.
Viele Leute reden vor der Kamera auch genau so, wie sie mit ihrem Partner abends auf dem Sofa reden. Vor der Kamera solltest du jedoch immer 150 % geben, auch wenn es sich anfangs etwas übertrieben anfühlt.
Was beim Dreh wie Overacting wirkt, wirkt aufgenommen und geschnitten ganz anders und sorgt dafür, dass deine Zuschauer beim Anschauen deiner Videos nicht einschlafen.
Bevor du mit der Umsetzung deines Skripts beginnst, solltest du es unbedingt laut üben, wie einen Vortrag. Wenn du dein Video unterwegs drehst, solltest du das Skript auf deinem Smartphone oder einem anderen Gerät dabei haben, um sicherzustellen, dass du alle Informationen im Video untergebracht hast.
Viele Moderatoren im Fernsehen lesen ihre Texte vom Teleprompter oder von Karten ab, obwohl es oft so wirkt, als würden sie frei sprechen. Das Talent liegt darin, dass man nicht merkt, dass es nicht frei gesprochen ist – und das kommt mit Erfahrung.
Du kannst aber ebenfalls ähnliche Hilfsmittel nutzen!
Wenn du Zuhause oder in deinem Studio drehst, ist es hilfreich, wenn du das Skript neben der Kamera auf einem Laptop oder anderem Gerät, bzw. Bildschirm öffnest. Dann kannst du nämlich immer wieder schauen, was du als nächstes sagen willst.
Es gibt sogar die Möglichkeit dein Skript in eine Telepromter „App“ zu kopieren. Das ganze gibt es sogar als Website z.B. hier.
Du kannst einstellen, in welcher Geschwindigkeit der Text durchläuft, und immer mal wieder einen Blick riskieren. Jeder muss für sich und sein Dreh-Setup herausfinden, was am besten funktioniert.
Es reicht oft aus, einfach das Skript geöffnet zu haben, denn vor allem, wenn man das Video im Nachgang noch schneidet, hat man immer mal wieder Zeit, Sätze nachzulesen und Pausen beim Dreh zu machen – denn die Pausen schneidet man schließlich später raus. Und schließlich hast du das Skript vor dem Dreh ja ordentlich geübt, nicht wahr?
Beim Sprechen vor der Kamera hilft einfach Übung und zusätzlich kann man sich zum Beispiel vorstellen, dass man mit einem Freund spricht. Öffne vielleicht sogar ein Foto dieser Person auf deinem Bildschirm oder so, das hilft vielleicht lockerer zu sprechen.
Die Leute sollen schließlich auch Züge deines Charakters sehen und nicht jemanden, der sich extrem verstellt, weil er auf eine besondere Art und Weise wirken will.
Post-Produktion
Die Post-Produktion ist ein großes Themenfeld, auf das ich in anderen Artikeln näher eingehen werde.
Es sei so viel gesagt: Durch die Post-Produktion erreichst du deutlich bessere YouTube Videos und hebst deinen Content nochmal auf ein komplett anderes Level und schraubst den Entertainment-Faktor um einiges nach oben.
Du kannst selbst entscheiden, ob du Videos möchtest, die schnell geschnitten sind oder eine etwas langsamere Erzählweise haben. Das hängt auch etwas von der Zielgruppe und deinem Themenbereich ab. Allerdings würde ich sagen: Je abwechslungsreicher, desto besser!
Wie gesagt, kannst du hier auch Grafiken einblenden oder kreativ werden. Wenn du After Effects beherrschst, kannst du sogar coole Special Effects in deine Videos einbauen oder jemanden beauftragen, der es beherrscht.
Wenn du eine coole Idee hast, sollte es nicht daran scheitern, dass du selbst nicht weißt, wie man sie umsetzt, wenn du dadurch bessere YouTube Videos erreichst!
Durch die Kombination aus Schnitten, Effekten, Musik und Farbkorrekturen kann ein Endprodukt entstehen, das du während des Drehs nie für möglich gehalten hättest.
Fazit
Es gibt viele Möglichkeiten bessere YouTube Video zu erreichen und ein Publikum damit zu begeistern. Es gibt immer Potential sich zu verbessern, was dieses Hobby oder Berufsfeld letztlich auch so spannend macht!
Zwischen einem Video, bei welchem einfach nur ohne Schnitt in die Kamera gesprochen wird und einem Video mit vielen Perspektivwechseln, Effekten, Musikwechseln, Schnitten und Farbkorrekturen, liegen Welten.
Allerdings musst du selbst herausfinden, was für deine Zielgruppe und dein Thema am passendsten ist und was du selbst umsetzen kannst.
Wenn du die Tipps aus diesem Artikel für dich anwendest, solltest du allerdings bessere YouTube Videos erzielen können!
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